Zum Abheben der Gehäuseverkleidung nimmt man das Modell in die Hand und spreizt es etwa in der Mitte mit den Fingern leicht auseinander. Nun lässt sich das Gehäuse leicht vom Fahrwerk abheben.
Nun sollte man prüfen, wo der ausgewählte Decoder am günstigsten eingebaut werden kann und die Kabel problemlos an die entsprechenden Lötstellen geführt werden können. Bei der Wahl der Decoderposition sollte man auch darauf achten, dass die neu eingebauten Teile (Decoder, Kabel, Lötstellen, Klebeband usw.) nicht am Motor oder der Schwungmasse anliegen oder das Wiederverschließen des Gehäuses in irgendeiner Weise behindern.
Bei diesem Modell bietet es sich an, den Decoder in dem Bereich einzubauen, in dem das Dach etwas höher ist und etwas mehr Freiraum bietet. Wer Angst hat, dass dann der Motor überhitzt, kann auch aus dem Gussteil einen entsprechenden Freiraum ausfeilen oder –fräsen.
Zum Ausbauen der Leiterplatte müssen auf jeder Seite zwei Klammern mit Hilfe einer Pinzette oder eines Schraubendrehers gelöst werden. Diese Klammern bilden auf einer Seite der Lok die Masseanschlüsse und auf der anderen Seite die Verbindung zu den Strom führenden Achsen. Wenn diese vier Klammern gelöst sind, kann die Platine nach oben heraus gezogen werden.
Man sollte jedoch darauf achten, dass man die Lokomotive jetzt nicht mehr auf den Kopf dreht, da sonst neben den Glühbirnchen auch der komplette Motor herausfällt.
Um die beiden Entstörbauteile, die im Digitalbetrieb nicht mehr benötigt werden, zu entfernen, erhitzt man einfach die Lötstellen und zieht die Kontakte vorsichtig mit einer Pinzette ab.
Entsprechend dem nachfolgenden Foto sind die Leiterbahnen der Platine an insgesamt sechs Stellen zu unterbrechen, damit es beim Kontakt mit den Gleisen nicht zu einem Kurzschluss kommt. Zum Trennen der Leiterbahnen eignet sich ein Dremel oder ein ähnliches Werkzeug mit einem passenden Schleif- oder Trennaufsatz.
Es gilt jedoch Vorsicht walten zu lassen, da man schnell auch eine naheliegende Leiterbahn mit durchtrennt hat, die man eigentlich gar nicht berühren wollte. Sollte dies jedoch mal vorkommen, kann man diese Stelle auch mit einem kurzen Kabelstück wieder überbrücken – das braucht jedoch wieder Raum für das Kabel und der Platz ist sowieso schon beengt genug.
Da im Digitalbetrieb keine Oberleitungseinspeisung benötigt wird, sollten zur Vermeidung von Kurzschlüssen die beiden Kontakte im Dach des Gehäuses beseitigt werden. Hierzu kann beispielsweise ein feiner Seitenschneider benutzt werden.
Um die Stromaufnahme weiter über beide Drehgestelle sicherzustellen, ist es erforderlich eine Kabelbrücke einzulöten, da die entsprechende Leiterbahn an zwei Stellen durchtrennt werden musste.
Dort wo der Decoder platziert werden soll, müssen die Leiterbahnen der Platine entsprechend isoliert werden. Es reicht aus, wenn man diese Position mit Klebeband oder Isolierband umwickelt. Danach schneidet man sich ein Stück doppelseitiges Klebeband zurecht. Wenn man es etwas größer dimensioniert als der Decoder, so kann man eine zusätzliche Isolierung gegen Kurzschlüsse sicherstellen. Den Decoder kann man nun auch endgültig festkleben. Ein letztmaliges Maßnehmen ist empfehlenswert.
Zuerst lötet man am hinteren Ende der Leiterplatte das gelbe Kabel für die hintere Beleuchtung an. Danach lötet man am gegenüberliegenden Ende das Kabel für die Frontbeleuchtung an. Bei beiden Lötstellen bietet sich an, die Kabel direkt auf die Kontakte über den beiden Siliziumplättchen zu löten.
Nun lötet man die orange Litze auf die Leiterplatte zwischen den beiden oberen Trennstellen (auf das überbrückte Stück der Leiterbahn). Das graue Kabel lötet man auf den etwas weiter unten liegenden einzelnen Lötpunkt, der keine Verbindung zu irgendeiner Leitbahn mehr hat.
Die Masse (schwarzes Kabel) wird oben irgendwo auf die Leiterbahn gelötet, auf der sich bereits das Kabel zum Überbrücken der Trennstellen befindet. Das rote Kabel wird auf der gegenüberliegenden Seite auf die durchgehende Leiterplatte gelötete, die später Kontakt zu den beiden Klammern auf dieser Seite hat. Man sollte darauf achten, dass man nicht direkt auf einen der vier Punkte, in die Klammern greifen, lötet.
Nun wird die Platine wieder auf das Fahrgestell gesetzt und die vier Klammern werden wieder in die vier kleinen Löcher eingeklinkt. Danach werden die Kabel sauber auf der Platine angeordnet, damit beim Aufsetzen des Gehäuses keine Kabel geklemmt oder abgetrennt werden.
Zum Abschluss muss nur noch der Decoder programmiert werden. Wie dies geschieht, ist abhängig von der verwendeten Digitalzentrale. Ich nutze hierfür die multiZENTRALE PRO von Fleischmann in Verbindung mit der Software TrainProgrammer von Railroad & Co.
Wie die Programmierung des Decoders mit anderen Systemen oder einem digitalen Fahrgerät funktioniert, ist der entsprechenden Anleitung des Herstellers zu entnehmen. Hierzu gibt es so viele Möglichkeiten, dass an dieser Stelle nicht darauf eingegangen werden kann.
Nachdem die Umbauarbeiten entsprechend der oben dargestellten Vorgehensweise erfolgt sind, sollte die Lokomotive digital angesteuert werden können. Fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel und das Fahren mit digitaler Steuerung sollten nun ohne Einschränkungen funktionieren.