Zum Öffnen des Gehäuses werden die vier Puffer vorsichtig abgezogen. Danach lässt sich das Gehäuse leicht nach oben vom Fahrgestell abziehen. Es empfiehlt sich, die Puffer und alle weiteren Kleinteile, die man ausbaut, in einem Gefäß oder einer kleinen Tüte aufzubewahren, damit nicht versehentlich etwas verloren geht.
Um beim nächsten Schritt keine größeren Schäden am Motor oder sonstigen verbauten Teilen zu verursachen, ist es ratsam, die Leiterplatte auszubauen. Die vier Kabel (Masse und Plus) von den Rädern zur Leiterplatte sind dazu von der Platine abzulösen und danach löst man die beiden schrauben, welche die Leiterplatte fixieren. Nun ist die Leiterplatte bereit zum Herausnehmen. Da auf der Unterseite die Fadenbirnen des Fahrlichts angelötete sind, sollte man darauf achten, dass man diese bei den weiteren Schritten nicht versehentlich beschädigt oder von der Leiterplatte löst. Darum immer darauf achten, wo man die Leiterplatte auflegt.
Damit der Decoder später einwandfrei auf die Digitalsignale reagiert, werden nun die fünf Entstörteile (Widerstände und Dioden) mithilfe eines Lötkolbens entfernt. Um bei diesem „heißen“ Unterfangen keine Beschädigungen an der Lok zu verursachen, war es im vorherigen Schritt erforderlich, die Platine komplett auszubauen. Da die Leiterplatte nun auch von beiden Seiten zugängig ist, lassen sich die fünf Elektrobauteile auch einfacher beseitigen.
Damit es später keine Kurzschlüsse gibt, die den Decoder unter Umständen zerstören können, müssen nun die Leiterbahnen der Platine an zwei Stellen getrennt werden. Dazu kann man ein Multifunktionswerkzeug (z. B. von Dremel oder Proxxon) mit einem kleinen Schleifstein benutzen.
Da die Entstörteile ausgebaut wurden, ist es erforderlich im hinteren Bereich der Lok (auf den Fotos rechts) den Stromkreis für die Lampe wieder zu schließen (rotes Kabel). Danach müssen noch die beiden Trennstellen aus dem vorherigen Schritt überbrückt werden, damit auch auf dieser Seite weiterhin über beide Achsen Strom und somit die Digitalimpulse aufgenommen werden können.
Die Trennung der ist aber dennoch erforderlich, da zwischen den beiden Trennstellen später das weiße Kabel für die Beleuchtung angebracht wird. Ohne Trennung wird das Spitzenlicht nicht abhängig von der Fahrtrichtung geschaltet.
Nachdem die schwierigeren Lötarbeiten abgeschlossen sind, kann die Leiterplatte wieder eingesetzt und mit den beiden Schrauben fixiert werden. Danach lötet man die vier Kabel von der Stromversorgung wieder an ihren alten Platz an.
Der ausgewählte Decoder von kühn ist so klein, dass er ohne Probleme direkt in den Freiraum zwischen Motor und Gehäuse platziert werden kann. Nun legt man sich die Litzen zurecht, kürzt sie nach Bedarf ein und lötet diese wie in den nachfolgenden Abbildungen auf der Leiterplatte fest.
Bevor man das Gehäuse wieder aufsetzt und die vier Puffer einsteckt, müssen die frisch verbauten Kabel sauber auf der Leiterplatte angeordnet werden, damit diese später nicht zu dick auftragen und beim Aufsetzen des Gehäuses nicht beschädigt oder gequetscht werden.
Zum Abschluss muss nur noch der Decoder programmiert werden. Wie dies geschieht, ist abhängig von der verwendeten Digitalzentrale. Ich nutze hierfür die multiZENTRALE PRO von Fleischmann in Verbindung mit der Software TrainProgrammer von Railroad & Co.
Wie die Programmierung des Decoders mit anderen Systemen oder einem digitalen Fahrgerät funktioniert, ist der entsprechenden Anleitung des Herstellers zu entnehmen. Hierzu gibt es so viele Möglichkeiten, dass an dieser Stelle nicht darauf eingegangen werden kann.
Nachdem die Umbauarbeiten entsprechend der oben dargestellten Vorgehensweise erfolgt sind, sollte die Lokomotive digital angesteuert werden können. Fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel und das Fahren mit digitaler Steuerung sollten nun ohne Einschränkungen funktionieren.